Mittwoch, 7. November 2007

Dahoam is Dahoam....

Das heisst am Sonntag Tatort schauen, viele Kaffees und Bierchen mit Freunden und Familie schlürfen und Butterbrote essen.

tatort

Nach 10 Monaten Weltreise hat uns nun der 2. Wiener Gemeindebezirk wieder. Markus hat sich im selben Hieb ein feines Büro angelacht und ich bin erstmal arbeitslos. So etwas wie Alltag hat uns ganz schnell wieder eingeholt.

Da wär beispielsweise der wöchentliche Tatort am Sonntag, eigenen Kaffee zubereiten, in der Unterhose im Internet surfen, Schwarzbrot dick mit Butter oder Streichwurst garnieren, im Supermarkt einkaufen worauf man grad Lust hat oder zu Konzerten in die Arena pilgern.

Und trotzdem wird es wohl für längere Zeit noch keinen Alltagstrott geben. Zu lebendig sind die Erlebnisse der letzten Monate in unseren Köpfen, die Fotos wollen noch oft bewundert werden und beim Anblick der Mitbringsel gehen die Gedanken für ein Zeiterl spazieren.

Freitag, 12. Oktober 2007

Mutig sein zahlt sich nicht immer aus

Die mexikanische Kueche ist gut. Teilweise sogar sehr gut. Aber irgendwie bekommt man doch ueberall dasselbe. Wenn wir dann einmal was Neues entdecken, probieren wir es natuerlich gerne aus.

P1010106

'Ubre frita' steht auf der Speisekarte in der Rubrik 'Carne' (Fleisch) und ist das teuerste Gericht. Klingt vielversprechend, zur Sicherheit fragen wir den Kellner aber noch, was das denn genau ist. Wir verstehen 'Res' (Rind) und 'Chica' (klein) und reimen uns daraus ein paniertes Kalbfleisch zusammen.
Es dauert wie immer recht lange, und sieht dann auch recht fein aus. Der Geschmack ist aber irgendwie anders. Anders als Kalbsfleisch so sein sollte. Vielleicht Innereien? Nein, vielleicht ganz wenig Fleisch und ganz viel Panier? Auch nicht. Die Unsicherheit wird immer groesser und Isabella geht schliesslich das Woerterbuch aus dem Auto holen. Wir schaffen es zu diesem Zeitpunkt zwar nicht herauszufinden was 'Ubre' ist, wir finden aber heraus was es defintiv nicht ist: Kalbfleisch. Den Rest lassen wir uebrig und verschieben die Aufklaerung der Mahlzeit auf das naechste Internetcafe.

Montag, 17. September 2007

Im Hochland von Ecuador: der Quilotoa Loop

Obowhl schon einige Reisefuehrer ueber diese Rundreise berichten, wagen nur wenige Touristen den muehsamen Weg mit dem Bus ueber Stock und Stein mitten ins Hochland rund um den Quilotoa Vulkansee.

P1010106

Durch ein enges gruenes Tal schleppt sich der Bus von der Kueste durch den Nebelwald hinauf ins Hochland von Ecuador. Durch die staendige Feuchtigkeit in dieser immer nebligen Region auf gut 2500 Meter ueber dem Meer begegnen uns Kuehe und Weidelandschaften, die es so auch locker bei uns auf den Almen gibt. Nur die vereinzelten Menschen erinnern uns daran, dass wir in Ecuador sind.

Bisher hatten wir Glueck und alle Strassen waren asphaltiert. Doch nachdem wir in Zumbahua umsteigen und den maechtigen Vulkansee Quilotoa passieren, geht die holprige Sandpiste los. Eine gute Stunde windet sich der Bus auf der Rumpelpiste Richtung Chugchilan. Die Landschaft ist maerchenhaft und lenkt zum Glueck von den Fahrmanoevern ab. Satte gelbe Wiesen ueberziehen die Huegellandschaft, wo vor allem Kuehe, Pferde und Lamas grasen. Dazwischen erstrecken sich die Anbaufelder fuer Erdaepfel, Bohnen und Mais, wo bunt gekleidete Baeurinnen sich um die Ernte kuemmern. Vor allem ihre Umhaengetuecher mit den unterschiedlichen Stickereien und die Huete, aehnlich dem unserigen Sepplhut, mit den angesteckten Vogel- oder Pfauenfedern stechen ins Auge.

Mit dem Black Sheep Inn goennen wir uns diesmal ein sensationelles Quartier. Zwei Amerikaner haben sich hier in dieser Gegend vor 10 Jahren niedergelassen und eine Herberge aufgebaut, die sich mittlerweile fast gaenzlich selbst versorgt. Wer braucht schon Wasser im Klo, wenn´s Saegespaene gibt und wer benoetigt den oertlichen Markt, wenn man rund herum am besten alles selbst anbauen kann. Obwohl sich hier Lamas, Enten, Meerschweinchen und natuerlich schwarze Schafe tummeln, wird auf´s allerkoestlichste vegetarisch gekocht. Und wird´s am Abend ein wenig kuehl, heizen wir in unserer kleinen Huette einfach den Holzofen an, dessen Feuer bis zum Einschlafen munter weiterflackert.

Bei soviel Gemuetlichkeit ist auch die Motivation gross, die Umgebung zu erkunden. An einem Tag vom maechtigen Vulkansee entlang des Canyons zurueck nach Chugchilan wandern. Oder mit dem Pferd die Kaeserei nach Schweizer Art besuchen und in den Nebelwand reiten. Oder ganz einfach mitten in der Nacht (3 Uhr Frueh) mit dem Bus zu einem der groessten indogenen Maerkte Ecuadors in Saquisili fahren. Bei diesem Ausflug uebernachten wir gleich in Latacunga um am naechsten Tag mit unserem Guide Nestor den Cotopaxi zu erklimmen. Nicht bis zum Gipfel, aber immerhin bis zur Schneegrenze auf 4800 Meter wandern wir mutterseelenallein dem maechtigen Vulkankrater entgegen.

Um die Rundreise zu vervollstaendigen geht es mit dem Bus von Latacunga wieder zurueck nach Chugchilan und wir geniessen noch einmal die gemuetliche und ruhige Atmosphaere im kleinen Doerfchen und im Black Sheep Inn.
Definitiv: die Strecken sind weit, die Busfahrten anstrengend und der viele Staub quaelend, doch durch das Black Sheep Inn und die Ausfluege in die unglaubliche Umgebung wird der Loop mit Sicherheit unter den Top 5 Highlights unserer Reise landen.

Der Loop auf Google-Maps

Fotos aus Ecuador

Sonntag, 16. September 2007

Galapagos fuer Bausparer

Unseren urspruenglich geplanten mehrtaegigen Segelturn rund um die Galapagos-Inselns haben wir aus 'budgetaeren' Gruenden abgesagt. Wale und Blaufusstoelpel sahen wir trotzdem - um 45 Dollar pro Nase!

_ECU4323

_ECU4298

Die Galapagos-Inseln sind normalerweise das Highlight einer jeden Ecuador-Reise. Bei uns ging es sich leider finanziell nicht mehr aus (fuer eine Woche Galapagos muss man doch an die 1.500 Dollar pro Person rechnen). Unser Ersatzprogramm war aber auch schon ziemlich schwer beeindruckend: Gemeinsam mit Laura und Bernie (die ersten Oesterreicher die wir auf unserer Reise kennengelernt haben) sind wir von Montañita aus mit dem Bus in eine benachbarte Kleinstadt gefahren und haben dort eine Tagesbootstour zur Isla de la Plata gebucht. Abgesehen davon, dass wir uns bei der Hinfahrt alle schon recht knapp am Rande des Ankotzens bewegt haben, wars ein tolles Erlebnis: Wir sahen riesige Wale springen, niedliche Blaufusstoepel herumwanken und mit ein bisschen Einbildungskraft auch eine Riesenschildkroete in der Brandung schwimmen.

Samstag, 15. September 2007

Montañita: Flipflops, Surfboard, Happyhour

Manu Chao und Bob Marley toenen aus jeder Ecke, Happyhour ist den ganzen Tag und in jedem Lokal, Surfboards werden gewachst, verborgt und durch die Gegend getragen: Buenvenido a Montañita en Ecuador!

P1000988 _ECU4221
Montañita _ECU4428

Klingt ziemlich touristisch und vermutlich ist es das in der Hauptsaison (= europaeischer Winter) auch. Jetzt in der Nebensaison war's fuer uns genau das Richtige. Lang schlafen, fein fruehstuecken, ein bisserl Surfen ausprobieren, Nachmittagsnickerchen machen und dann allabendlich die Happy Hour(s) ausnutzen. Wahrend wir darin ja recht geuebt sind, war das Surfen doch eher eine Herausforderung.

Get up, stand up - don't give up the fight!*
Surfen ist in der Theorie recht einfach: Am Bauch liegend auf die Welle warten, mit den Armen paddeln, schnell aufspringen, Gleichgewicht halten und 'Yeahhh, easyyyy!'. In der Praxis war's dann nicht ganz so leicht und ich war ueber jedes Mal stehend ein paar Meter dahin gleiten superhappy. Am letzten Tag haben wir dann zur Abwechslung mal ein Boogieboard ausprobiert (so ein kleines Board, wie das vom Sohn von Mitch bei Baywatch) und hatten damit einen Riesenspass. In Zukunft werden wohl eher dabei (und bei den Cocktails) bleiben.

* (C) by Laura Noebauer

Donnerstag, 6. September 2007

Weniger ist mehr - manchmal zumindestens!

Federgabel vorne, Daempfer hinten, Scheibenbremsen von Magura, Felgen von Mavic, ein Rahmen aus Carbon - braucht kein Mensch (auch wenn es so mancher weltreisebedingt zuhause eingewintert hat)!

P1000914

Drei Tage bin ich der Naehe der weltberuehmten Machu Picchu-Ruinen in Peru auf den Moutainbike durch den Dschungel gefahren. Ganz ohne den oben beschriebenen Luxus: Ein Sattel, ein Lenker, eine nicht funktionierende Federgabel und zwei quitschende Bremsen - mehr gab's nicht. Und trotzdem war's fuer mich das aufregenste Mountainbiken seit langer Zeit.

Darf's extrem sein?
Im Nachhinein betrachtet war die Tour eine Ansammlung von Extremen: Extrem viele Hoehenmeter (ueber 3.000 am ersten und ueber 2.000 am dritten Tag - zum Glueck alles nur downhill), extrem wilde Busfahrten (21 Personen, ein paar Huehner, unendlich viel Gepaeck und sechs Fahrraeder in einem Toyota Hiace = so gross wie ein VW-Bus), extrem guenstige Quartiere um fuenf Sol pro Nacht (also knapp mehr als einen Euro), extrem riesige Fleisch-Reis-Berge zum Fruehstueck und frisch geschlachtete Meerschweinderln zum Abendessen.

P1000852

Die Inka-Ruinen, die das eigentlich Ziel der Tour waren, waren bei weitem nicht so beeindruckend wie erwartet, aber das hat niemanden aus unserer 6er-Gruppe wirklich gestoert. Die Gastfreundschaft der Einheimischen war durch nichts zu uebertreffen (wir durften z.B. in der Kueche eines "Restaurants" in einem Innenhof ueber offenen Feuer das oben beschriebene Fruehstueck um Spiegeleier ergaenzen) und die Fahrt durch den verregneten Regenwald war ausser spektakulaer nur spektakulaer - ganz ohne Federung und Scheibenbremsen.

Fotos Mountainbiken in Peru
Fotos Peru allgemein

Freitag, 17. August 2007

Altiplano: Vulkane, Lamafleisch und Cocatee

Seit sechs Wochen sind wir hier in Suedamerika unterwegs. Mittlerweile in Peru angelangt hat uns das Altiplano allerdings schon in Chile voll in seinen Bann gezogen.

_CHL3823

Karge, weisse Flaeche, alles Salzgebilde und dazwischen lebendige rosa Punkte - die Flamingos der Salar de Atacama. Oder an anderer Stelle unendliche gelbe Grasbueschelflaechen und dazwischen die putzigen Vicuñas. Das Hochplateau der Anden erstreckt sich von Chile ueber Bolivien, Peru nach Ecuador auf ueber 4000 Metern ueber dem Meer. Die einstigen Taeler der Anden wurden in tausenden von Jahren mit Gesteins- und Lavamassen der umliegenden Vulkane gefuellt und sich zum Altiplano geformt. Um uns gegen die Hoehenkrankheit zu schuetzen trinken wir literweise Wasser und Cocatee. Das Kauen der Cocablaetter haben wir nach dem ersten Versuch wieder abgestellt. Schmeckt einfach zu sehr nach Heu.

Aber auch sonst ist dieses Hochplateau fuer Menschen eine staendige Herausforderung. Starke Winde, Eiseskaelte (bis -18 Grad haben wir selbst erlebt), brennende Hitze untertags, kaum Wasser und eine unwirtliche Landschaft machen das Leben hier oben sehr schwer. Trotzdem entdeckten wir, dass es an Ueberraschungen nur so wimmelt. Angefangen bei den Geysiren mitten im Nirgendwo, zu denen wir uns um vier Uhr Frueh aufmachten. Oder den Lamaherden, die ploetzlich am Horizont auftauchen. Mit viel Glueck sieht man sogar einen Vogel Strauss ueber die kargen Flaechen stolzieren. Und ueber allen ragen die Gipfel der Vulkane, teils ueber 6000 Meter hoch, die sich in den wenigen Seen und Wasserflaechen in der Ebene spiegeln.

Nur wenige Menschen leben hier noch in den einzelnen Gehoeften oder Siedlungen. Meist sind sie Besitzer von Lama- oder Alpakaherden. Oder bauen die robusten Getreidesorten der Anden an, wie z.B. Chinoa. Was einst die Inkas mit ihrem Terrassenanbau perfektionierten, ist jedoch fuer die meisten Menschen hier zu muehsam und viele ziehen in die weit entfernten Staedte oder versuchen im Tourismus Fuss zu fassen.

Nachdem wir auch schon das zaehe Lamafleisch in den unterschiedlichsten Varianten gegessen haben und Reis in Chile mittlerweile wieder von Kartoffeln und Chinoa als Beilage abgeloest wurde, sind wir schon sehr gespannt, was das Altiplano in Peru und Ecuador zu bieten hat.

weitere Fotos aus dem chilenischen Hochland

Sonntag, 22. Juli 2007

Sub 20 mundial: Chile versus Austria

Chile in einem Spiel um Platz 3 bei einer Fussball-WM zu sehen ist zwar nicht ganz so aussergewoehnlich wie Oesterreich, aber denoch etwas sehr besonderes. Wir hatten das Vergnuegen in Valparaiso dabei zu sein.

_CHL3536
Die ersten zwanzig Minuten haben wir leider versaeumt - irgendwie haben wir das Umrechnen von kanadischer oder oesterreichischer Zeit zu chilenischer nicht ganz hinbekommen.

_CHL3537
Ab Minute 21 waren wir dann live dabei. Wir hatten neben den roten und den schwarz/weissen Spielern auch noch 22 gruene Schattenspieler im Bild. Das heisst auf die Halbzeit warten und dann ein neues Lokal mit besserem Fernseher suchen.

_CHL3542
Die Besitzerin dieses Ladens hat es sich vor ihrem Geschaeft zum Fernsehen bequem gemacht.

_CHL3544
Das Bild war in der zweiten Haelfte besser, aber am Ergebnis hat das leider auch nichts geaendert.

Kontakt

isabella.toempe@gmx.at markus.zahradnik@gmx.at

Aktuelle Beiträge

Dahoam is Dahoam....
7. Nov, 22:10

Chile
Ecuador
Hong Kong
Indien
Kambodscha
Laos
Mexico
Neuseeland & Sydney
Peru
Thailand
Vietnam
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren