Mittwoch, 18. Juli 2007

Ein Nachruf

KnipseCanon IXUS 50
Sommer 2006 bis Sommer 2007


In der Hauptstadt Chiles ist meine Knipse von uns gegangen... gemeinsam mit einer 50jaehrigen diebischen Elster.
Durch ihre grazile Erscheinung mit ihrem handgebuersteten Metallgehaeuse und ihre zuverlaessige und einfache Art der Bedienung wurden wir ein unschlagbares Team. Selbst die grosse Nikon musste dies neidlos anerkennen.
...bis zu jenem verhaengnisvollen Cafebesuch im Zentrum von Santiago.

Wir werden dich vermissen!

Dienstag, 17. Juli 2007

WWOOF – Willing Workers on Organic Farms oder so aehnlich

Das Prinzip von WWOOF ist denkbar einfach: Touristen helfen halbtags auf einem Biobauernhof mit und erhalten im Gegensatz Kost und Logis zu Verfuegung gestellt. Manchmal ist die Arbeit aber auch ein bisserl spannender als Grapefruits pfluecken und die Unterkunft ein wenig netter als ein alter Wohnwagen hinterm Haus...

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Nicht, dass wir uns zum Grapefruit pfluecken oder in einem Wohnwagen schlafen zu gut gewesen waeren. Aber wenn wir es uns aussuchen koennen, dann ist uns eine weniger harte Arbeit und dafuer ein bisschen mehr Komfort beim Wohnen auch nicht unrecht. Und so kam es, dass wir bei Edith und Pascal – zwei Schweizer, die noerdlich von Auckland eine Bio-Schokoladen-Manufaktur betreiben – zwei Wochen lang gewohnt (grosses Haus, mit gut 15 Metern Fensterfront zum Meer hin), gespeist (unsere "Chefin" war nicht nur Konditorin, sondern auch Koechin) und gearbeitet haben.

Finger in die Schoki stecken
In Ediths Chocolate Factory Organic Delights rackerten wir dann auch wirklich brav . "100% handmade" muss ja auch irgendwer per Hand machen. Und so fuehrten Isabella und ich brav die uns aufgetragenen Hilfsarbeiten aus: 12kg Kouvertuere mit dem Messer in kleine Stueckchen schneiden oder gut 1.000 Nougat-Zigarren (in der zweiten Woche dann Hasselnuss-Zigarren) in Schokolade dunken waren die lustigeren Aufgaben. Riesige Berge von Geschirr abwaschen die ernuechternderen. Fuer uns waren es jedenfalls zwei tolle Wochen und ein entspannter Abschluss unserer Zeit bei den Kiwis.

Organic Delights
WWOOF Neuseeland
Unsere Neuseeland-Fotos

Donnerstag, 21. Juni 2007

6 Wochen auf 6 Quadratmetern

Heute vor einer Woche haben wir unseren liebgewonnen Bus wieder zurueckgeben. Er war klein, schwachbruestig (bergauf haben uns manchmal sogar die LKWs ueberholt), nachts oft kalt, aber er hat uns 6.000 Kilometer lang brav durch Neuseeland gefahren. Und wir hatten wirklich Spass mit ihm.

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Neuseeland ist ein feines Land zum Campen. Im Prinzip darf man ueberall zum Uebernachten stehenbleiben: wenn man abends keine Lust mehr zum Weiterfahren hat, haelt man einfach beim naechsten Aussichtspunkt oder sucht sich eine Sackgasse im Wald. Gaskocher aufgestellt, fein essen, ein Flascherl Wein trinken, den winzig kleinen Raum vom bequemen Wonzimmer zum kuscheligen Schlafzimmer umbauen und dann direkt unter der Milchstrasse Zaehne putzen... schoen! Fast so schoen wie bei Regen in der Nacht aus dem Bus hupfen um schnell mal Pinkeln zu gehen oder bei klirrender Kaelte im Freien das Geschirr vom Vortag (und wir kochen ja ordentlich, nicht nur schnell Dosen aufwaermen wie andere Camper) mit kaltem Wasser abwaschen.

Unendliche Freiheit
Wer warmes Wasser fuer den Abwasch, ein 'richtiges' Klo oder gar eine warme Dusche haben moechte, der bleibt auf einem der unzaehligen Campingplaetze stehen. Die riesigen, auf Massenabfertigung ausgelegten Anlagen sind im Winter (den wir hier ja gerade haben) meist ziemlich verwaist. Nichtsdestotrotz gibt's ein strenges Regelwerk um die Ordnung aufrecht zu erhalten: Mach das gar nicht oder nur bis 19.37 Uhr oder erst ab 6.32 in Begleitung deiner Eltern. Stell Deinen Bus im rechten Winkel zum Weg und wasch Dein Geschirr ab noch bevor Du gegessen hast. Wir wuenschen einen schoenen Aufenthalt - aber bitte den Campingplatz bis 10 Uhr wieder verlassen....



Fotoserie Holidayparks
Holidayparks, wie Campingplaetze in Neuseeland gerne genannt werden, sind waehrend der Sommermonate Orte voller Menschen: Spielende Kinder, grillende Kiwi-Vaeter und unzaehlige Touristen in Wohmobilen, Caravans oder Zelten. Im Winter werden dieselben Plaetze zu verlassenen Ansammlungen unbenuetzter Wohnwaegen. Nur selten findet man dort dann ein paar Erntehelfer oder Touristen.
Zu den Fotos...

Sonntag, 3. Juni 2007

Reisen als Lebensstil

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Seit gut fuenf Monaten sind wir mit unserem Around-the-World-Ticket nun schon unterwegs. In dieser Zeit haben wir Kulturen erlebt, die unterschiedlicher nicht sein koennen. Uns sind Hoppalas passiert, ueber die wir noch in 20 Jahren sprechen werden. Und unser Lebensstil hat sich drastisch vom urbanen Arbeiterpaar zum Backpacker- und Camper-Leben vereinfacht.

Die kleinen Freuden des Lebens werden ploetzlich so rudimentaer. Wenn ein Campingplatz ueber einen Backofen verfuegt, in dem man sich die Pizza vom Vortag heiss machen kann. Oder wenn man in einem kleinen Supermarkt im Gletscherdoerfchen in Neuseeland Rupp-Kaese entdeckt oder in einem Cafe in Vietnam Darbo-Marmelade.

Unser oder besser mein (I.) Fernsehverhalten hat sich allerdings am meisten veraendert. Serien und Filme, die ich daheim unbedingt sehen muss, sind so gleichgueltig geworden. Wenn's wo ein Kastl gibt, sind mal Nachrichten wichtig. Dann allerdings schon auf Platz zwei folgt die Suche nach CSI, Grey's Anatomy, Gilmore Girls, o.ae. Ach ja, und dann Radio. Zu haus sind all unsere Radios auf einen Sender konzentriert - FM4. Doch in der grossen Welt wird auch andere Musik gespielt. Man kann fast behaupten, wir stehen nun gereift fast jeder Musik im Radio aufgeschlossen gegenueber. Umgeschalten wird erst, wenn ein Radioprediger sich gleich mal eine ganze Stunde klaut und ueber Jesus und Fussball philosophiert.

Zaehne werden seit Anbeginn der Reise mit einer Wasserflasche in der Hand geputzt. Beim Einkaufen von alltaeglichen Dingen beschraenken wir uns auf kleine Packungen, da der Rucksack sein Fassungsvolumen einfach nicht erweitern will. Souvenirs werden grundsaetzlich immer sofort nach Hause geschickt. Das Auspacken der vielen Pakete wird sicher wie ein zweites Weihnachten werden! In der Frueh geht mit Loeskaffee einfach alles ein bisserl schneller und ab und zu tut's auch die Nudelsosse aus dem Glas.

Wenn wir uns an einem Ort laenger als eine Woche aufhalten, wird es schon eigenartig. Geplant wird grundsaetzlich kurzfristig, weil man ja nie wissen kann, wo man ploetzlich haengen bleiben moechte. Und die Kommunikation mit Freunden und Familie laeuft ausschliesslich ueber E-Mail und sporadischen Telefonaten.

Der Dauerzustand Flexibilitaet wird zu unserer Freude noch weitere fuenf Monate andauern. Ein Lebensstil an den man sich nur zu leicht gewoehnen kann und der einem das Gefuehl gibt, die Welt in sich aufzusaugen.

Aktuelle Fotos: Neuseeland

Mittwoch, 23. Mai 2007

Sydney - eine Stadt voller netter Menschen

Hans Moser, die 10 Finger eines Pensionisten und der taegliche Tratsch mit den Verkaeufern beim Shoppen.

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Zwar haben wir schon oefter davon gehoert, dass Syndey eine grossartige Stadt sein soll, doch dass man ausserdem auch noch quasi auf der Strasse koestlich unterhalten wird, das war neu. Donnerstag Vormittag im Fischmarkt beispielsweise trifft Markus auf zwei aeltere Herren, von denen sich einer ploetzlich als Oesterreichkenner entpuppt, weil er dort jahrelang gelebt hat. Als Kroenung gibt er das Lied mit der Reblaus von Hans Moser zum Besten.

Kurz darauf im Zug - wieder mal in den falschen eingestiegen - treffen wir auf einen ruestigen Pensionisten, der wohl eher einen 72 Stunden-Tag benoetigen wuerde. Alle 10 Finger waren bei seiner Auflistung seiner Hobbies und Interessen belegt. Fuer's zuhoeren gab's fuer uns dann auch noch das selbst verfasste Gedicht "Remember" mit Widmung mit auf den Weg.

Beim Shoppen duerfte es ueberhaupt ueblich sein, dass die VerkaeuferInnen nicht nur versuchen, dich in ein Verkaufsgespraech zu verwickeln, sondern einfach mal mit dir drauf los plaudern. Wenn du selbst nicht viel zu sagen hast, dann reden sie. Und dann erfaehrst du ganz nette Dinge ueber Ereignisse, Wetterlage und Besonderheiten in dieser Stadt.

Also, wer sich in Sydney einsam fuehlt, sollte sich einfach auf die Strasse begeben. Irgendwer kommt schon auf einen zu....

Fotos aus Sydney

Mittwoch, 9. Mai 2007

Hong Kong - ein Himmel voller Haeuser

...und die laengste Rolltreppe der Welt.

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Einfach nur mal anschauen war die Devise in dieser turbulenten Stadt. Keine ganzen zwei Tage hatten wir um zumindest einen Eindruck von Hong Kong zu bekommen. Dank unseres Gastgebers war das auch gar nicht so schwer. Kaum angekommen, landeten wir schon in einer kleinen Wohnungseinweihungsparty eines Bekannten von ihm. Dieser hat mitten in der Innenstadt von Hong Kong Island eine kleine Wohnung bezogen. Circa 40 m2, perfekt von Ikea eingerichtet, im 17. Stock um 2000 Euro Miete. Zum Vergleich: unser Gastgeber wohnt in Kowloon, gegenueber der Innenstadt, dem chinesischeren Teil der Stadt, bewohnt eine gleich grosse Wohnung, jedoch eher schaebig und zahlt auch 500 Euro pro Monat. Grundbesitz ist eines der ganz heissen Geschaefte in Hong Kong. Ausserdem noch ganz stark sind Finanz, Recht, Spedition und Milchwirtschaft. Ja, offenbar gibt es in den Bergen rund um die Metropole unglaublich viele Kuehe.

Die Stadt selbst ist eingebettet zwischen Huegel und Meer. Ein Hochhaus neben dem anderen streckt sich in den Himmel. Am Nachmittag hatten wir in den Schluchten das Zeitgefuehl gaenzlich verloren, weil es schon derart schatttig war. Selbst am Sonntag oeffnen alle Geschaefte und es scheint so, als ob man in Hong Kong einfach immer nur einkaufen geht. Nette Abwechslungen in diesem Hexenkessel sind die Ueberfahrt mit der Faehre von Kowloon in die Stadt, mit Blick auf die Skyline, oder eine Fahrt auf der laengsten Rolltreppe der Welt, die sich den Huegel hinauf durch die ganze Innenstadt zieht.



Best of Hong Kong

Mittwoch, 2. Mai 2007

Bia (a)hoi!

In Hanoi wird jeder zum Biertrinker...

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2000 Dong oder umgerechnet 10 Cent kostet ein kuehles, frisch gezapftes Seiderl Hanoi-Bier hier in den kleinen Gassen. Von den Plastikkindersessel am Gehsteig aus laesst sich das Geschehen hier im alten franzoesischen Teil der Innenstadt Hanois bestens beobachten. Ob der Okkassion der blonden Erfrischung mischen sich hier Einheimische mit Touristen, was in Vietnam ansonsten sehr selten vorkommt. Doch leider dauert das Vergnuegen nicht bis in die tiefen Nachstunden an, da die Standfrauen schon gegen 11 Uhr ihre leeren Bierfaesser aufs Fahrrad schnallen und den Laden dicht machen.
Hat man's jedoch trotzdem geschafft, weit ueber den Durst zu trinken, verschafft ein herzhaftes Fruehstueck Abhilfe, den naechsten Tag zu ueberstehen. Beefsteak, oder wie's hier heisst bit-tek, mit Spiegelei und Baguette. Keine Erfindung der hier ueblichen Mischmaschkueche zwischen Westernfood und vietnamesischer Kueche, sondern beliebte Speise in ganz Vietnam. Verglichen mit dem Bier kostet das Fruestueck das 10fache eines Seiderls. Prost, Mahlzeit!


heisse Toepfe
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Hot Pots gibt's in ganz Suedostasien in den unterschiedlichsten Varianten. In Thailand war die Feuerstelle im Tisch eingebaut und auf dem Aufsatz konnten wir Gemuese und Fleisch entweder grillen oder kochen. Aehnlich sah das dann im Hochland Vietnam aus, allerdings ohne Grillaufsatz. Den besten Hot Pot allerdings haben wir in Hanoi entdeckt. Fisch in der Pfanne und genug Fluessigkeit, um noch Gemuese und Gruenzeug dazu zu geben, ergaben eine besonders gute Mischung. Das Ganze auf diesem kleinen Ton-Tisch-Griller war schon ein Erlebnis fuer sich!

Donnerstag, 26. April 2007

"Hello, we are Easy Riders!"

Mit diesem Satz wurden wir im ruhigen Bergstaedtchen Dalat von Loi - einem unserer beiden zukuenftigen Motorradguides - aufgerissen. Schnell stellte sich heraus, dass wir die naechsten fuenf Tage nicht nur mit Easy- sondern mit Coolridern verbringen sollten... very cool sogar.

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Koreanische und thailaendische 125er Maschinen anstatt grosser, schwerer Harleys, Badeschlapfen statt Bikerboots, graue 'Made in China'-Jacken anstatt mit Aufnaehern zugepflasterten Jeans-Gilets: Die vietnamesischen Easyrider sind (wie so vieles in Asien) nicht ganz mit dem Original zu vergleichen. Mit ihnen knapp 1.000 km durch das zentrale Hochland Vietnams und entlang des Ho Chi Minh Trails bis nach Hoian zu fahren ist dafuer ein umso unvergleichbareres Erlebnis.

Fernab der ueblichen Trampelpfade
Vietnam hat fuer Touristen eine recht einfache Form: schmal und hoch. Man muss sich also - abgesehen von der Entscheidung fange ich im Norden oder im Sueden an - nicht alt zu viele Gedanken ueber die Route machen. Das ist einerseits praktisch, andererseits aber auch muehsam, weil man sich dadurch nur sehr schwer abseits der ueblichen Touri-Trampelpfade bewegen kann.

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Umso groesser war unsere Freude als wir merkten, tatsaechlich ein wenig ins untouristische Hinterland einzutauchen: Tagelang keine englischen Speisekarten und keine Einheimischen, die uns irgendetwas verkaufen wollten. Dafuer aber wunderschoener Regenwald, riesige Wasserfaelle, Besuche bei Familien von Minderheitenvoelkern, koestlichstes Essen in kleinen Restaurants am Strassenrand und ueberall wo wir vorbeikommen ein freundlich-neugierges 'Hello!'

Fotos als Galerie (langsame Verbindung)
Fotos als Diashow (schnelle Verbindung)

Kontakt

isabella.toempe@gmx.at markus.zahradnik@gmx.at

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