3 Tage Trekking durch Bergdoerfer in Nordthailand


Haehne sind Gruppentiere. Schreckliche Gruppentiere. Als der erste Hahn um zirka halb vier in der Frueh irgendwo im Dorf rund um unsere Bambushuette zu kraehen beginnt, setzen mindestens 20 Kollegen mit ein - der fruehe Beginn eines unvergesslichen zweiten Tages einer Trekkingtour durch den Norden Thailands.
Die Ankunft im Akha-Dorf am ersten Abend stellte all die Eindruecke des Tages innerhalb von wenigen Augenblicken in den Schatten. Vergessen waren Wasserfaelle und das Entlangmaschieren an kleinen subtropischen Baechen ebenso wie die kreischenden daenischen Touristinnen und der etwas zu wortkarge Guide.
Anstatt von Wegen oder Zaeunen gibt es zwischen den etwa dreissig Huetten eine buntgemischte Stall-Innenhof-Wohnzimmer-Kombination. Ferkel, Huehner, Hunde und Katzen laufen zwischen spielenden Kindern, schlafenden Omas und kochenden Muettern herum. Waeren da nicht geparkte Mopeds neben den Huetten und Fernsehantennen an den Daechern koennte man fast glauben in einem anderen Jahrhundert zu sein.
Elefanten lieben Bambus
Am zweiten Tag geht's nur mehr zu viert mit einem Guide weiter. Ohne das Gekreische der daenischen Girlies bekommt der Wald auf einmal ein ganz andere, viel staerkere Wirkung. Mit seiner Machete bastelt Nick, unser Guide, fuer jeden von uns praktische Bambus-Wanderstoecke und fuehrt uns zur nahegelegenen Elefantenstation. Auf Elefanten reiten ist grossartig! Das Tier macht im Grunde was es will und somit landet man schon mal inmitten eines Busches, weil gerade der oberste Ast sooo koestlich aussieht. Oder die zahlreichen Duschen, zum Glueck von unten, damit's am Bauch schoen kuehl ist. Die Perspektive ist eine ganz andere und die Umgebung laesst sich durch den langsamen Trott viel genauer beobachten.


Flughunde schmecken bitter
Diese Nacht verbringen wir in einem anderen Dorf, wieder bei einer Familie. Insgesamt leben auf diesem Hof vier Generationen in zwei Huetten. Die dritte Huette ist ein Pritschenlager fuer vorbeiziehende Touristengruppen. Der Abend beginnt harmlos mit Geschicklichkeitsspielen, die wir einfach nicht schnallen und somit zur Erheiterung der Familie beitragen. Am Lagerfeuer tauchen ploetzlich zehn Maedels aus dem Dorf auf, die uns in ihrer Tracht traditionelle Taenze vortragen. Doch nein, keine Touristenfalle! Schon bald sitzen wir alle gemeinsam um das Lagerfeuer und muessen auch unsererseits heimische Lieder und Taenze vortragen...
Zu guter Letzt kommen Vater und Schwiegersohn vom Jagen zurueck und legen Flughunde zum Grillen auf das Feuer. Washingtoner Artenschutzabkommen laesst gruessen! Der Hoeflichkeit wegen muessen wir zumindest kosten. Wie schon erwaehnt, sie schmecken bitter und der Schluck Rum hinten nach tut sein Bestes.
Auf diesen ereignisreichen Abend folgt ein entspannter dritter Tag, der mit der Fahrt auf dem Fluss mit einem Bambusfloss endet. Unser Fazit: es ist schwierig ein solches Erlebnis als Ganzes zu fassen und wieder zur Alltaeglichkeit des Reisens zurueck zu kehren.
Menr Fotos zum Trekking
19. Feb, 10:21